Die Fragen verstehen wir als ANREGUNG einerseits für die Einreichung und andererseits auch für die Umsetzungsschritte in ihrer Pfarre, Ordensgemeinschaft oder kirchlichen Einrichtung. Es muss natürlich bei der Einreichung nicht zu allen Unterkategorien Maßnahmen geben.
Ökologisch, planerisches Denken:
Gibt es einen Plan, der versiegelte und nicht versiegelte Flächen sowie Hitzeinseln sichtbar macht?
Ist der Kirchenvorplatz eine Betonwüste oder ein einladender Mix aus versiegelter und unversiegelter Fläche?
Gibt es Teile des Parkplatzes, die entsiegelt sind oder werden?
Werden oder wurden in letzter Zeit Bereiche entsiegelt und renaturiert?
Gibt es einen Leitungsbeschluss, um den Erhalt von naturnahen Flächen langfristig zu sichern und Umwidmungen auszuschließen?
Gibt es ein Flächennutzungskonzept, das sowohl funktionale wie auch standortgerechte und ökologisch sinnvolle Bepflanzung vorsieht? (Stichworte: Beschattung durch heimische Bäume; Blumenbeet; Begrünung von Dächer, Fassaden, Dachterrassen;…)
Wird bei Umbauten/Sanierungen auf Tiere Rücksicht genommen? Stichworte: Fledermauskolonie, Turmfalken,…
Wird über den eigenen Bereich hinausgedacht und in Absprache mit anderen Partnern in der Region an einem Biotopverbundsystem gearbeitet?
Gibt es eine Ansprechperson für Biodiversität?·
Wurden/Werden Gärtner:innen/ Hausverwalter:innen in die biodiversitätsfreundliche Bewirtschaftung eingebunden/eingeschult?
Nutzung und Pflege der Gärten bzw. Grünflächen, Friedhöfe und Kirchenvorplätze:
Wird auf Pestizide verzichtet?
Sind Maßnahmen zu Pflege und Pflanzschutz, die Biodiversität und Gesundheit erhalten, bekannt und werden eingesetzt?
Ist bekannt, dass kleinste, stehende Wasseransammlungen, etwa in Blumenuntersetzern, regelmäßig entleert werden sollten, um Brutstätten für Stechmücken zu vermeiden?
Wird auf Kunstdünger verzichtet?
Wie wird gemäht?
Bleiben nach dem Mähen mind. 7 cm als Schutz vor Austrocknung stehen?
Gibt es Bereiche, die nur zweimal im Jahr (oder weniger oft) gemäht werden?
Werden Teile auch über den Winter bis zum nächsten Frühjahr als Insektenhabitat stehen gelassen?
Gibt es über den eigenen Bereich hinausgedachte Konzepte, um für durch den Klimawandel bedingte häufigere Dürreperioden bzw. Starkregenereignissen vorbereitet zu sein? (Stichwort „Schwammstadt“)
Waldbewirtschaftung: (Falls ein Wald vorhanden ist)
Wird der Wald aus standortgerechten Baumarten gebildet?
Werden alle Funktionen des Waldes berücksichtigt? (Stichworte: Lebensraum, Nutz-, Schutz-, Erholungs- und Wohlfahrtwirkung)
Gibt es genügend Totholz (auch stehendes Totholz z.B. als Habitat für Spechte, Fledermäuse usw.)?
Gibt es Bereiche, die unbewirtschaftet bleiben (Stichwort: Naturwald-Inseln)?
Bildungsmaßnahmen und Bewusstseinsbildung
Werden Vorträge, Seminare, Exkursionen für unterschiedliche Altersgruppen angeboten? (Stichworte: Biodiversität vor der Haustür, Biodiversität globale Zusammenhänge, Lichtverschmutzung, Naturgarten/ naturnaher Garten, Neophyten, Umweltethik und Schöpfungsverantwortung, „Weltacker“,…)
Gibt es Gartenfeste (nach Green Events Standard), die den Wert naturnaher Gärten erlebbar machen?
Werden einschlägige Kooperationspartner für Fortbildungs- und Sensibilisierungsveranstaltungen gesucht?
Fragenkatalog (und hilfreiche Tipps) zur Kategorie 1
„Mobilität - Schöpfungsfreundlich mobil“
Die Fragen verstehen wir als ANREGUNG einerseits für die Einreichung und andererseits auch für die Umsetzungsschritte in ihrer Pfarre, Ordensgemeinschaft oder kirchlichen Einrichtung. Es muss natürlich bei der Einreichung nicht zu allen Unterkategorien Maßnahmen geben.
Von der Problem- zur Leitbildorientierung
Gibt es ein mobilitätsbezogenes Leitbild bzw. ist Mobilität in einem übergeordneten (Entwicklungs-)Leitbild enthalten?
Wie sieht das Mobilitätsmanagement in den territorial größer werdenden Pfarrverbänden/Provinzen aus? Gibt es Richtlinien dafür?
Gibt es eine Verkehrserhebung in der Pfarrgemeinde?
Sind VertreterInnen der Pfarrgemeinde an der Entwicklung kommunaler Verkehrsprojekte aktiv beteiligt?
Verringerung der Verkehrserfordernisse
Wird im Beschaffungsbereich auf kurze Transportwege geachtet?
Werden Einzeltermine (PGV-Sitzungen, Arbeitskreise, Veranstaltungen usw.) zur Verringerung des Verkehrs aneinander gekoppelt?
Werden Kirchgang, Kirchradfahrt oder Fahrgemeinschaften im Seelsorgeraum unterstützt?
Optimierung des verbleibenden Verkehrs
Orientieren sich Beginn- und Endzeiten einzelner Termine am ÖV-Fahrplan?
Wird auf die Möglichkeit der öffentliche Anreise (z.B. bei Veranstaltungen) extra hinwiesen?
Werden Dienstreisen auf öffentliche Anreise oder Fahrgemeinschaften ausgerichtet bzw. überprüft?
Werden die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel ausgehängt?
Gibt es auf kirchlichem Grund oder in räumlicher Nähe eine öffentliche E-Ladestelle (E-Bike bzw. E-Auto) bzw. ist diese geplant?
Gibt es geeignete Fahrradabstellmöglichkeiten bei der Pfarre/Einrichtung?
(Wie) setzt sich die Pfarre für ein sicheres Fuß-Wege-Netz in der Gemeinde ein? (Gehsteige, Fußwege)
„Schulbus wird Kirchenbus“: wäre das eine Möglichkeit?
Wird in der Raumplanung (auf eigenem Grund) auf kurze Fußwege, nahe Fahrradabstellplätze etc. geachtet?
Förderung der Bewusstseinsbildung
Gibt es im kirchlichen Bereich Veranstaltungen zur schöpfungsfreundlichen Mobilität?
Nimmt die Pfarre/Einrichtung an bewusstseinsbildenden Aktionen, wie Autofasten oder Radl in die Kirche u.ä. teil?
Werden Pfarr-Reisen, Pilgerreisen und sonstige Fahrten schöpfungsfreundlich ausgerichtet?
Wenn Flugreisen nicht vermeidbar sind, wird CO2 kompensiert?
Wird der CO2 Ausstoß der eigenen Reisen erhoben? Wenn ja, werden aus den Daten Schlüsse gezogen, die den CO2 Ausstoß weiter reduzieren?
Sind kirchliche Leitungspersonen und hauptamtliches Teams Vorbilder für schöpfungsfreundliche Mobilität?
Inwieweit wird der Mobilitätsbedarf aller Personengruppen (Kinder/Jugendliche, Seniorinnen, Mobilitätseingeschränkte usw.) berücksichtigt?
Gibt es Kooperationen mit Gemeinde, Radlobby, KlarRegion, usw. zur Unterstützung der aktiven Mobilität?
Europäische Mobilitätswoche (Europäische Kampagne mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität in Gemeinden und Städten):österreichweiter Aktionskalender, viele inspirierende Good Practice Beispiele
Initiative Österreich zu Fuß mit vielen Informationen, Plakaten, Konzeptvorlagen und sonstigen Ressourcen zum Herunterladen und Verwenden
Für die Einreichung verwenden Sie bitte dieses Formular oder senden uns die geforderten Informationen und Dateien per Mail zu. Sollten Sie dieses Formular am Computer ausfüllen wollen, senden wir Ihnen das Formular gern im Word-Format zu. Bitte fordern Sie es einfach per Mail an.
Schöpfungsfreundlich mobil und lebensfreundlich aktiv
Kirchen loben Umweltpreis in den Kategorien Mobilität und Biodiversität aus.
„Es geschieht so viel wunderbares in unseren Pfarren, Orden und kirchlichen Einrichtungen,“ so Markus Gerhartinger der Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten zur Intention hinter diesem Preis. „Wir haben uns bewusst zwei wichtige Themen herausgenommen und wollen auch denen Mut machen aktiv zu werden, die in den Bereichen noch nicht aktiv geworden sind“, ergänzt Sr. Anneliese Herzig, Bereichsleiterin von „Mission und Soziales“ der Ordensgemeinschaften Österreichs.
Denn zu tun, gibt es in beiden Bereichen sehr viel:
Mobilität – schöpfungsfreundlich mobil
Während in vielen Bereichen die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 (Kyoto Vereinbarung) gesunken sind, ist das im Bereich der Mobilität leider anders: Dort sind sie höher als 1990 und auch die Belastungen der Umwelt und Bevölkerung durch den vielen Verkehr hat seit damals zugenommen. Es ist daher dringend an der Zeit, unser Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und auch als kirchliche Einrichtung oder Pfarre unseren Beitrag im Bereich der Mobilität zu leisten. Die Herausforderungen sind vielfältig unter anderem auch durch die immer größer werdenden Einheiten in vielen Bereichen (Pfarrverband, Seelsorgeräume, Provinzzusammenlegung bei den Orden etc.). Wir suchen daher für diesen Umweltpreis Ideen, erste Umsetzungsversuche oder umgesetzte Konzepte im Bereich der schöpfungsfreundlichen Mobilität. Egal ob als Pfarre, Seelsorgeraum, Ordensgemeinschaft oder kirchliche Organisation, egal ob in der Stadt oder am Land.
Biodiversität - Lebensfreundlich aktiv
Der Erhalt der Biodiversität und der Schutz des Klimas sind zwei Säulen der Schöpfungsver-antwortung. Hinter „Biodiversität“ verbergen sich nicht nur die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt innerhalb und zwischen Populationen, sondern auch die Vielfalt der Ökosysteme. Diese sind durch klimatische Veränderungen großen Belastungen ausgesetzt. „Jedes Jahr verschwinden Tausende Pflanzen- und Tierarten, die wir nicht mehr kennen können, die unsere Kinder nicht mehr sehen können, verloren für immer. Die weitaus größte Mehrheit stirbt aus Gründen aus, die mit irgendeinem menschlichen Tun zusammenhängen.“, so schreibt Papst Franziskus in der Enzyklika Laudato si‘ (LS33).
Wir als christliche Kirchen wollen diesem Verlust entgegenwirken und aktiv mithelfen, notwendige Lebensräume für unsere Mitgeschöpfe zu erhalten! Wir suchen daher für diesen Umweltpreis Konzeptideen, Umsetzungsversuche oder bereits umgesetzte Maßnahmen im Bereich Biodiversität. Wichtig dabei ist die Bewusstseinsbildung für ökologisch-planerisches Denken im Umgang mit Flächen und beim Einsatz von Ressourcen.
Der Umweltbischof der katholischen Kirche Alois Schwarz freut sich über diese Initiative und hofft, „dass durch den Umweltpreis eine hohe Motivation für nachhaltige und schöpfungsorientierte Projekte gegeben ist.“
Der evangelische Bischof Michael Chalupka ist überzeugt: "Die innovativen Projekte motivieren auch andere, beim Klimaschutz vom Reden ins Tun zu kommen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität, die die Evangelische Kirche 2035 erreichen will, braucht es wichtige Impulse, um gerade auch als Kirche das Mobilitätsverhalten schöpfungsfreundlich zu gestalten. Die Vielfalt der Schöpfung zu erhalten und allem entgegenzuwirken, was sie bedroht, ist dabei ein zentrales Anliegen der Kirchen.
Rahmenbedingungen:
Der kirchliche Umweltpreis wird von den katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten, den Ordensgemeinschaften und der Fachstelle überdiözesane Umweltarbeit der Bischofskonferenz mit Unterstützung von Klimaaktiv mobil, der österreichischen Hagelversicherung, Greensolar und vom Senat der Wirtschaft unterstützt. Einreichen können alle evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden sowie Ordensniederlassungen in Österreich.
Eingereicht können Projekte und Projektideen werden
Einreichfrist: 4. 10. 2025. Es wird in Summe ein Preisgeld von € 10.000,– ausgeschüttet. Die Preisverleihung wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 in St. Pölten stattfinden. Weitere Informationen zu dem Preis finden Sie auf der Homepage www.schoepfung.at/umweltpreis
Rückfragen bitte an Markus Gerhartinger
Fachstelle überdiözesane Umweltarbeit und Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten: 0664/88522785 oder m.gerhartinger@schoepfung.at
Fotobeschreibung:
Kirchenrätin Andrea Sölkner (evangelische Kirche in Österreich - links), Sr. Anneliese Herzig (für die Ordensgemeinschaften - Mitte) und Markus Gerhartinger (Fachstelle überdiözesane Umweltarbeit und Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten) werben für den Preis.