8.9. Pfarre Dornbach, Wien
Pfarrkirche Dornbach - mit LED-Beleuchtung (c) Martin Krill
Das Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber der Schöpfung ist in der Pfarre Dornbach tief verankert. Und wenn man es ganzheitlich angeht, auf die Notwendigkeiten der Zeit und auf die Talente der Pfarrmitglieder achtet, kommt ein ganzes Bündel an Maßnahmen heraus, die von dem lähmenden Gefühl befreien, eh nichts tun zu können. Was man tun kann und was die Pfarre Dornbach tut, sei hier beispielhaft aufgezählt:
- Sie bietet Energieberatungs-Sprechstunden für Private in der Pfarre an.
- Sie sendet regelmäßig einen Öko-Newsletter an 200 Personen.
- Sie feiert Erntedank mit einem ökologischen Schwerpunkt, weil wir ja von der Fruchtbarkeit des Ökosystems Erde leben.
- Sie errichtet einen Radständer bei der Pfarre und plant eine E-Auto-Tankstelle, weil Mobilität eine der ganz großen Herausforderungen ist.
- Selbstverständlich erleuchten LEDs die Kirche.
- Sie veranstaltet Vorträge zur Enzyklika Laudato Si' und zum Klimaschutz in der Pfarre aber auch im größeren Seelsorgeraum.
- Eltern getaufter Kinder erhalten ein „ökologisches Taufbüchlein“, denn gerade sie sind offen für ein gesundes Umfeld für ihre Kinder und können auch viel dazu beitragen. Ökologische Taufbüchlein können in der Erzdiöese Wien und in der Diözese Graz-Seckau bezogen werden. Sie sind ein ideales geschenk für junge Eltern, auch von Pfarren. Mit Anregungen zur schöpfungsfreundlichen Lebensgestaltung mit Kindern als auch zur Taufe und religiösen Erziehung.
Taufbüchlein der Erzdiözese Wien (c) Umweltbüro
- Sie bezieht ausschließlich zertifizierten Ökostrom,
- Sie unterhält eine Entwicklungshilfe-Partnerschaft mit Burundi und fördert in Busoro die landwirtschaftliche Ausbildung.
- Und sie ist auf dem Weg zur EMAS-Zertifizierung. Denn selbst systematisch umweltfreundlicher zu leben und die Botschaft nach außen zu tragen sind zwei Seiten derselben Medaille.
Da sage niemand, dass man nichts tun kann! Die Pfarre Dornbach setzt ein buntes Kaleidoskop an Aktivitäten, die sich alle der Überzeugung verdanken, dass die Erde Geschenk Gottes ist und wir ihre Hüter und dass die Pfarre berufen ist, über die eigenen Mauern hinauszuwirken.
So ist es sicher einmalig in Österreich, dass ein kompetentes Pfarrmitglied Energieberatungssprechstunden für Private in der Pfarre anbietet und so schon die Errichtung einer privaten PV-Anlage initiieren konnte.
Bemerkenswert ist auch der bewusst weite Horizont, über die Pfarrgrenzen in Nachbarpfarren zu wirken aber auch mit einem globalen Blick regionale Initiativen in Afrika zu setzen.
In der Sommerausgabe des pfarrlichen ÖKO-Newsletters wurde berichtet, dass der erste Teil des zuerkannten Kirchlichen Umweltpreises in eine Sodawassermaschine im Pfarrzentrum investiert wurde: "Das hilft nicht nur, Umweltbelastungen durch Transport und Verpackungsmaterialien zu reduzieren, sondern auch das mühsame Schleppen von Mineralwasserflaschen hat somit ein Ende." (Ökonewsletter Pfarre Dornbach)
Die Pfarre Dornbach wurde in der Kategorie "Energiewende" mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Wir gratulieren herzlich! Dieses und alle weiteren vorbildlichen und ausgezeichneten Umweltprojekte finden Sie in der Doku-Broschüre des Kirchlichen Umweltpreises Österreich 2018.
Text: Hans Neumayer und Anna Kirchengast, auf Basis der Einreichunterlagen der Pfarre Dornbach.